Homöopathie – Was ist das eigentlich?
Das Besondere der Homöopathie ist, wie oben bereits kurz angesprochen, ihr Ähnlichkeitsprinzip: Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt.
Die Homöopathie ist ein Heilverfahren, bei dem Kranke mit Mitteln behandelt werden, die bei Gesunden in ihrer reinen Form ähnliche Krankheitserscheinungen hervorrufen würden. Diese Erfahrung wurde übrigens auch in einer Studie zur Wirkung homöopathischer Mittel bestätigt.
Viele Menschen behandeln sich selbst mit Homöopathie. Auch viele Mütter geben Ihren Kindern homöopathische Mittel.
Leider verlassen sich die meisten dabei auf recht “vage” Tipps.
- man sollte wissen was man tut und die Grundsätze einer Homöopathie-Therapie kennen
- man sollte die Homöopathie-Regeln (auch die Heringsche Regel) kennen und
- man sollte auch die Homöopathie Mittel (Materia Medica) kennen.
Eine Mutter, die von Ihrer Nachbarin einen “Tipp” bekommen hat, kann richtig liegen, aber auch völlig falsch.
Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:
Ihre Nachbarin war wegen der Koliken ihres Babys bei einem Heilpraktiker, der ein homöopathisches Mittel verordnet hat. Jetzt haben Sie scheinbar das gleiche Problem mit Ihrem Baby und da kommt der Rat der Nachbarin zustatten… “Kann man ja mal ausprobieren”…
Leider ist Homöopathie nicht ganz so einfach, denn es gibt keine Mittel gegen Beschwerden und Symptome, sondern gegen “Kranke” in Ihrer Gesamtheit.
Dabei bildet jeder Kranke, bzw. jede Krankheit Symptome aus, die von Patient zu Patient sehr verschiedenen sein können. Zum Beispiel hat ein Patient bei einer Grippe einen ausgeprägten Durst, ein anderer bekommt hingegen keinen Tropfen runter.
Zur Findung des passenden homöopathischen Mittels stellen Homöopathen deshalb mitunter auch sehr merkwürdige Fragen. Häufig sind Fragen wie:
- Wann treten Ihre Beschwerden auf?
- Wie fühlt sich das an?
- Wodurch wird es besser?
- Wodurch wird es schlechter?
Daher kann die Anamnese (Erfassung des gesamten Krankheitsbildes) auch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Und nicht nur die Krankheit selber wird vor der Anwendung genau beleuchtet.
Auch das Persönlichkeitsbild des Patienten spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl des homöopathischen Arzneistoffes.
In der Homöopathie wird niemals nur ein einzelnes Symptom behandelt. Vielmehr wird der Mensch in seiner Gesamtheit gesehen.
Wenn verschiedene Symptome zu unterschiedlichen Zeiten auftreten und es sich auf den ersten Blick um völlig unterschiedliche Krankheitsbilder handelt, suchen die Therapeuten nach einem Mittel, dass für alle Beschwerden eingesetzt werden kann.
Zwar kommt es in der Homöopathie (gerade bei umfassenden Erkrankungen) vor, dass verschiedene Medikamente bis zur vollständigen Genesung nötig sind, doch werden diese niemals gemeinsam verabreicht.
Dabei sind Homöopathen immer auch auf der Suche nach dem “besonderen Symptom” einem sogenannten Leitsymptom.
So ein Leitsymptom macht die Mittelfindung mitunter wesentlich einfacher. Folgende Grafik soll dies veranschaulichen: