Ignatia amara (Ignatiusbohne)
Botanischer Name: Strychnos ignatia, Strychnos multiflora
Familie: Loganiaceae (vgl. Gelsemium, Nux vomica)
Vorkommen: Philippinen
Wirkstoffe: Alkaloide (Brucin, Strychnin)
Ignatia amara, besser bekannt als Ignatiusbohne, ist ein wichtiges homöopathisches Mittel bei emotionalen Traumata, insbesondere bei akutem Kummer und Enttäuschungen. Die Wirkstoffe der Ignatiusbohne wirken stark auf das Nervensystem und beeinflussen sowohl sensorische Überreizungen als auch muskuläre Krämpfe. Diese duale Wirkung macht Ignatia zu einem bedeutenden Mittel bei psychosomatischen Beschwerden, die durch emotionale Belastungen ausgelöst werden.
Miasmatischer Bezug
- Psorisch
Mittelkern
Ignatia ist das Mittel der Wahl bei inneren Konflikten – insbesondere, wenn ein romantisch-idealistisches Weltbild auf die harte Realität trifft. Es ist besonders indiziert nach emotionalen Erschütterungen, wie dem Verlust eines geliebten Menschen, einer Trennung oder Zurückweisung. Der Kummer wird oft still ertragen, während sich widersprüchliche und paradox erscheinende Symptome manifestieren. Ignatia-Patienten zeigen eine starke Neigung zu Krämpfen und emotionalen Ausbrüchen, die sich körperlich verkrampft ausdrücken.
Leitsymptome:
- Folgen von Kummer, Enttäuschung und emotionalem Stress
- Widersprüchliche, wechselhafte Symptome
- Krampfartige Beschwerden
- Deutliche Abneigung gegen Tabak und Obst
- Schwitzen im Gesicht
Organo- und Funktiotropie
- Nervensystem: Zentrales Nervensystem, vegetatives Nervensystem (Hyperästhesie, Krämpfe, Lähmungen)
- Magen-Darm-Trakt: Atonie, Leeregefühl, Analprolaps
- Weibliche Geschlechtsorgane: Hypermenorrhoe
- Nieren: Vermehrte Diurese aufgrund nervöser Überreizung
- Augen: Sehschwäche durch Überreizung
- Hals: Globus hystericus
- Psyche: Hysterie, nervöse Überreizung
Causa
Ignatia wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die unter den akuten Folgen von tiefem Kummer, Verlust oder emotionaler Ablehnung leiden. Typische Auslöser sind der Tod eines Kindes oder Partners, das Verlassenwerden oder Beziehungsabbrüche. Diese Patienten ziehen sich oft zurück und wollen allein sein, reagieren jedoch gleichzeitig mit Zorn, Rachsucht und Widerspruch auf die erlittenen Verletzungen.
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Persönlichkeitsmerkmale
Ignatia wird seltener verschrieben und ist oft ein Mittel für Frauen. Die Patienten leiden unter starkem Kummer und Trauer, können ihre Gefühle jedoch nicht angemessen ausdrücken, was zu paradoxem Verhalten führt. Sie stellen hohe Erwartungen an ihre Umgebung und neigen zu hysterischen Reaktionen. Es besteht ein widersprüchliches Verlangen nach Gesellschaft, das von einer Abneigung ihr gegenüber begleitet wird.
Es lassen sich zwei Konstitutionstypen unterscheiden:
- Ein zarter, schlanker Typ mit langen Gliedern, oft kultiviert und feingliedrig.
- Ein schwerer, maskuliner Typ, der leicht zunimmt und stärker behaart ist.
Beide Typen zeigen eine hohe Schmerzempfindlichkeit und haben oft einen dunklen Teint, dickes, lockiges Haar und ein Gesicht mit markanten Wangenknochen.
Krankheitsverlauf:
Die Beschwerden können schnell wandern und ihren Ort wechseln. Typisch sind stündlich wiederkehrende Symptome.
Körperliche Symptomatik
Kopf / Schwindel / Kopfschmerzen:
Ignatia-Patienten leiden häufig unter Kopfschmerzen, die sich wie ein Nagel anfühlen, der durch den Kopf getrieben wird. Diese Migräneanfälle treten periodisch auf, meist während der Menstruation. Die Symptome verschlechtern sich durch Bücken, Kälte und Perimenstruation, bessern sich jedoch durch Urinieren, Hitze und Lagewechsel.
Gesicht / Kiefer:
Muskelzuckungen im Gesicht, besonders um den Mund, sind häufig. Ignatia-Patienten neigen außerdem zum Zähnebeißen und haben neuralgische Gesichtsschmerzen, die oft durch emotionale Belastungen hervorgerufen werden.
Hals:
Ein typisches Symptom von Ignatia ist das „Globus hystericus“ – ein Gefühl, als ob ein Kloß im Hals steckt, das durch Schlucken besser wird. Dieses Symptom tritt oft bei emotionaler Belastung auf und kann von Halsschmerzen begleitet werden, die sich durch Trinken oder flüssige Nahrung verschlechtern, aber durch feste Speisen verbessern.
Brust / Lunge:
Ignatia wird bei trockenem, krampfartigem Husten verschrieben, der besonders abends beim Hinlegen auftritt. Warme Getränke und tiefes Einatmen lindern die Beschwerden.
Magen-Darm-Trakt:
Ignatia-Patienten haben oft ein Leeregefühl im Magen und neigen zu Magenkrämpfen, die durch leichten Druck verschlimmert werden. Paradoxerweise vertragen sie schwere Kost besser als leichte Nahrung, und ihre Beschwerden bessern sich durch Essen. Häufig auftretende Symptome sind Blähungen, saures Aufstoßen und spastische Krämpfe im Rektum, die von vergeblichem Stuhldrang begleitet werden.
Weibliche Geschlechtsorgane:
Ignatia ist indiziert bei Dysmenorrhoe mit intensiven Krämpfen und dunkler, starker Blutung. Ein weiteres häufiges Symptom ist der Uterusprolaps, der mit Schmerz und einer starken Abwärtsdrängung einhergeht.
Nerven- und Bewegungssystem:
Ignatia zeigt eine Neigung zu spastischen Krämpfen und Muskelzuckungen. Patienten haben oft zitternde Hände, besonders wenn sie beobachtet werden, und reagieren mit Krämpfen auf emotionale Belastungen.
Haut:
Häufiges Schwitzen im Gesicht und eine allgemeine Frostigkeit sind typisch für Ignatia. Die Patienten frieren leicht und fühlen sich in warmen Räumen besser.
Psychische Symptomatik
Stimmungslage:
Die psychischen Symptome von Ignatia sind oft widersprüchlich. Patienten wechseln schnell von Lachen zu Weinen und zeigen eine starke Neigung zu dramatischen Rückzügen. Sie sind launisch, unentschlossen und können Widerspruch nur schwer ertragen. Gleichzeitig neigen sie zu stiller Verbitterung und können emotional kalt erscheinen, während sie innerlich an Kummer und Trauer leiden.
Reizbarkeit und Zorn:
Ignatia-Patienten sind leicht reizbar und reagieren oft mit Zorn auf unbedeutende Ereignisse. Dieser Zorn geht häufig mit einem Blutandrang zum Kopf einher, gefolgt von schluchzenden Tränenausbrüchen.
Widersprüchlichkeit:
Die Symptome von Ignatia sind oft paradox. Ein typisches Beispiel ist die Besserung von Kopfschmerzen durch Bücken oder das Paradoxon, dass schwere Nahrung besser vertragen wird als leichte Kost.
Ängste:
Ignatia-Patienten haben oft spezifische Ängste, wie die Angst vor Annäherung fremder Personen oder vor Tieren wie Vögeln und Hühnern. Ihre Ängste sind oft mit emotionalen Traumata verknüpft.
Allgemeinsymptome
Ignatia zeigt eine deutliche Abneigung gegen Tabak und Obst. Viele Patienten leiden unter Essstörungen, ihre Symptome bessern sich jedoch durch Essen. Sie haben häufig wechselnde Vorlieben und Abneigungen gegenüber bestimmten Speisen und Getränken.
Modalitäten
Verschlimmerung durch:
- < Morgens, abends
- < Kälte, frische Luft
- < Emotionale Belastungen, Kummer, Schreck
- < Kaffee, Nikotin, Tabakrauch
Besserung durch:
- Essen
- Ruhe
- Lagewechsel
- Feste Berührung, Druck
- Bewegung, schnelles Gehen, Reisen
Wichtige Indikationen
Ignatia amara ist ein Mittel, das besonders bei den Folgen von emotionalem Stress und Kummer angezeigt ist. Typische Anwendungsgebiete sind:
- Kopfschmerzen: Migräne, die sich anfühlt, als würde ein Nagel durch den Kopf getrieben.
- Dysmenorrhoe: Mit intensiven Krämpfen und dunkler, starker Blutung.
- Psychische Beschwerden: Folgen von Liebeskummer, Enttäuschungen und emotionalem Stress.
- Husten: Trockener, krampfartiger Kitzelhusten, der durch warme Getränke und tiefes Einatmen gebessert wird.
Differentialdiagnose
Wichtige Mittel, die bei ähnlichen Symptomen in Betracht gezogen werden sollten, sind:
- Natrium muriaticum: Bei tiefem, stillen Kummer.
- Pulsatilla: Bei weinerlichen Symptomen und Zuwendungsbedürftigkeit.
- Nux vomica: Bei Reizbarkeit und Überempfindlichkeit gegenüber Reizen.
Fazit
Ignatia amara ist ein unverzichtbares Mittel in der homöopathischen Behandlung von emotionalem Trauma, besonders nach Kummer und Enttäuschung. Es deckt ein breites Spektrum an psychosomatischen Beschwerden ab und wirkt sowohl auf die körperliche als auch auf die emotionale Ebene. Ignatia-Patienten leiden unter widersprüchlichen, wechselhaften Symptomen, die oft mit Krampfanfällen und emotionalen Ausbrüchen einhergehen.
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Beitragsbild: pixabay.com – ka_re
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