Hypericum perforatum (Johanniskraut)

Familie: Hypericaceae (Guttiferae)
Vorkommen: Europa, Amerika, Asien
Verwendete Teile: Ganze blühende Pflanze
Wirkstoffe: Hypericin (photosensibilisierende Wirkung)

Johanniskraut ist in der Homöopathie als Hypericum perforatum bekannt und wird traditionell bei Verletzungen von nervenreichem Gewebe eingesetzt. Die allopathische Anwendung reicht bis ins Mittelalter zurück, wo es bei Stich- und Schnittverletzungen zum Einsatz kam. Heute wird Hypericum in der Naturheilkunde vor allem bei leichten bis mittelschweren Depressionen und bei Brandwunden (z.B. als Hypericumöl) verwendet.

Miasmatischer Bezug

Hypericum zeigt eine breite miasmatische Wirkung und ist sowohl psorisch, sykotisch, syphilitisch als auch cancerinisch einsetzbar.

Organo- und Funktiotropie:

  • Nervensystem
  • Haut

Mittelkern

Hypericum perforatum ist das Mittel der Wahl bei frischen Traumata des Nervengewebes. Typische Anwendungsgebiete sind Verletzungen nervenreicher Areale wie der Finger, Zehen, des Kopfes und der Wirbelsäule. Die Schmerzen sind meist einschießend und neuralgisch, und eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Berührung und Witterungswechseln ist charakteristisch.

Leitsymptome:

  • Einschießende, neuralgische Schmerzen
  • Verletzungen des Nervengewebes (z.B. Kopf- und Rückenmarksverletzungen)
  • Schwindel und Konvulsionen
  • < Kalte Luft, Wetterwechsel

Körperliche Symptomatik

Kopf / Schwindel / Kopfschmerzen:

Hypericum wird oft bei Kopfverletzungen (z.B. Commotio cerebri) eingesetzt. Typisch sind reißende, klopfende Kopfschmerzen, begleitet von einem pulsierenden Gefühl im Scheitelbereich und Schwindel. Patienten berichten oft von dem Gefühl, als ob der Kopf von einer eiskalten Hand berührt würde.

Gesicht / Kiefer:

  • Kiefersperre (Trismus)
  • Krämpfe der Kaumuskeln, besonders nach zahnärztlichen Eingriffen

Atmung:

Hypericum kann asthmatische Beschwerden lindern, insbesondere nach Verletzungen der Wirbelsäule oder bei feuchtem, nebligem Wetter. Das Aushusten verbessert die Symptomatik.

Herz / Kreislauf:

Herzklopfen, oft als Folge einer Anämie, ist ein weiteres Symptom von Hypericum. Es kann auch bei zerebraler Arteriosklerose eingesetzt werden.

Verdauung:

Schmerzhafte, blutende Hämorrhoiden und Durchfall sind häufige Symptome. Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls auftreten.

Bewegungsapparat:

Druckgefühl im Bereich des Kreuzbeins, Quetschungsgefühle in den Gelenken sowie Phantomschmerzen nach Amputationen sind typische Indikationen. Verletzungen des Steißbeins oder der Fingerspitzen reagieren besonders gut auf Hypericum. Interessanterweise kann Hypericum in diesen Fällen sogar vor Arnica gegeben werden.

Haut / Wunden:

Hypericum ist besonders wirksam bei Verletzungen nervenreicher Gewebe, wie tiefen, klaffenden Wunden, Nagelverletzungen oder Splitterwunden. Patienten klagen oft über stechende, einschießende Schmerzen und eine außergewöhnliche Berührungsempfindlichkeit. Das Mittel wird auch bei chronischen Narbenschmerzen und alten, schmerzhaften Narben eingesetzt.

Nervensystem:

Verletzungen des Nervensystems, wie Gehirnerschütterungen, Rückenmarksverletzungen oder Parästhesien, sind typische Einsatzgebiete für Hypericum. Patienten beschreiben oft ein Kribbeln in den Händen und das Gefühl von Kälte und Taubheit.

Motorik:

Hypericum kann bei Tetanie und Spasmen, insbesondere nach Verletzungen des Kopfes, sehr wirksam sein.

Immunsystem:

In manchen Fällen wird Hypericum auch als Prophylaxe gegen Tetanus verwendet.

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Psychische Symptomatik

Stimmungslage:

Hypericum wird bei nervöser Depression, besonders nach Verletzungen des Nervensystems, eingesetzt. Patienten leiden oft unter Melancholie, Weinerlichkeit und Gedächtnisstörungen, insbesondere nach Schädel-Hirn-Traumata oder arteriosklerotischen Veränderungen.

Wahrnehmungsfähigkeit:

Vergesslichkeit und Verwirrung sind häufige Symptome. Patienten machen Fehler beim Schreiben oder vergessen, was sie sagen wollten.

Ängste und Träume:

Angst vor dem Fallen aus großer Höhe sowie angstvolle Träume sind charakteristisch.

Allgemeinsymptome

  • Großer Durst, aber geringer Appetit
  • Schlaflosigkeit oder übermäßige Schläfrigkeit

Modalitäten

Verschlimmerung durch:

  • < Feuchte Kälte, Nebel, Wetterwechsel
  • < Heißes, stickiges Raumklima
  • < Berührung, Druck, Bewegung, Erschütterung

Besserung durch:

  • Rückwärtsbeugen des Kopfes
  • Ruhiges Liegen, insbesondere auf dem Bauch
  • Trockenes Wetter

Wichtige Indikationen

Hypericum ist vor allem ein Notfallmittel bei Verletzungen von nervenreichem Gewebe, wie Prellungen, Verstauchungen und Verletzungen der Wirbelsäule oder des Steißbeins. Es wird oft in Kombination mit Arnica oder im Wechsel gegeben, insbesondere bei Zahnschmerzen nach Zahnextraktionen, Phantomschmerzen oder Gesichtsneuralgien.

Weitere Indikationen:

  • Verletzungen nervenreicher Gewebe (z.B. Finger, Zehen, Wirbelsäule)
  • Zahnschmerzen nach Zahnbehandlungen
  • Phantomschmerzen nach Amputationen
  • Klaffende Wunden mit Nervenverletzungen
  • Alte Narben mit chronischem Narbenschmerz
  • Depressive Verstimmung nach Nervenverletzungen
  • Tetanusprophylaxe

Differentialdiagnose

Wichtige Differentialmittel bei Verletzungen sind:

  • Arnica: Bei Verletzungsfolgen
  • Bellis perennis: Bei tieferliegenden Verletzungen
  • Calendula: Bei oberflächlichen Wunden
  • Ledum: Bei Stichwunden
  • Ruta: Bei Verletzungen von Sehnen und Bändern
  • Staphisagria: Bei Verletzungen durch Schnitte oder Punktionen

Fazit

Hypericum perforatum ist ein unverzichtbares Mittel in der homöopathischen Notfallmedizin, insbesondere bei Verletzungen des Nervensystems. Es deckt ein breites Spektrum an Beschwerden ab, die von neuralgischen Schmerzen bis hin zu psychischen Symptomen wie Depression und Gedächtnisstörungen reichen. Seine Fähigkeit, sowohl akute als auch chronische Verletzungsfolgen zu behandeln, macht es zu einem wichtigen Bestandteil jeder homöopathischen Hausapotheke.

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Beitragsbild: pixabay.com – Didgeman

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