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Die „Prüfung homöopathischer Mittel“: gemeint wird damit in der Homöopathie das Austesten von Substanzen an gesunden Versuchspersonen, um dadurch die Symptome herauszufinden, die diese Substanzen auslösen. Zugleich gewinnt man dabei Information darüber, wogegen die Stoffe tatsächlich helfen.

Homöopathische Heilmittel basieren auf einem riesigen Spektrum verschiedenster Substanzen. Bevor diese eingesetzt werden, müssen sie in klinischen Studien an gesunden Personen getestet werden. Dies offenbart die Symptome, die das Mittel schließlich bei einem kranken Menschen gemäß dem Ähnlichkeitsgesetz (siehe Lektion 1) behandeln kann.

Bei derartigen Versuchen werden einer gesunden Versuchsperson geringfügige Mengen der zu untersuchenden Substanz verabreicht mit der Absicht, tatsächlich Symptome auszulösen. Die englische Bezeichnung „proving“ ist von dem deutschen Wort „Prüfung“ abgeleitet und meint einen Test oder auch eine Untersuchung.

Alle Symptome, die im Zuge solcher Prüfungen beziehungsweise Erprobungen erzeugt werden, werden in einer Textsammlung zur homöopathischen Arzneimittellehre mit der Bezeichnung „Materia medica“, was als „heilende Substanz“ übersetzt werden kann, zusammengefasst. Das ist jedem Homöopathen eine große Hilfe bei der Auswahl der Substanzen, die er seinen Patienten verschreibt, denn jeder Homöopath weiß, dass jene Stoffe, die bestimmte Symptome bei gesunden Menschen auslösen, genau dieselben Symptome bei erkrankten Menschen zum Verschwinden bringen.

Wie werden die Prüfungen durchgeführt?

Im Zuge der Prüfungen werden gesunden Personen absolut sichere, submolekulare Dosen eines Stoffes in der 30. Potenz auf der Basis 100 (30C, siehe dazu Lektionen 3 und 4, es ist damit nicht 10030 im mathematischen Sinne gemeint!) verabreicht. Dabei erhält der Proband täglich mehrere Globuli, bis er über erste Symptome berichten kann. Zu diesem Zeitpunkt wird die Einnahme gestoppt.

Da die Substanzen niemals in ihrem ursprünglichen chemischen Zustand dargereicht werden, besteht für die Teilnehmer an der Studie absolut keine Vergiftungs- oder Verletzungsgefahr (siehe Lektion 5). Sämtliche Symptome verschwinden in aller Regel sofort nach Abschluss der Erprobung. Im Übrigen wird durch die Tests mit hochgradig potenzierten Substanzen ein wesentlich breiteres Spektrum an Symptomen ausgelöst, als dies beim Einsatz der ursprünglichen Substanz der Fall sein würde (siehe Lektion 5).

Prüfungen nur an gesunden Probanden

Dass die Mittel unbedingt an absolut gesunden Teilnehmern getestet werden müssen, liegt auch daran, dass die auftretenden Symptome einzig und allein auf die verabreichten Mittel zurückgeführt werden sollen und nicht etwa auf persönliche Vorerkrankungen des Probanden. Was übrigens weniger bekannt ist: Wenn Sie ein homöopathisches Heilmittel einnehmen, das Sie gar nicht brauchen oder zumindest nicht so oft benötigen, dann machen Sie unter Umständen unwissentlich genau die Erfahrung der Prüfung. Aber, wie gesagt, all die Symptome, die durch die Prüfung ausgelöst werden, verschwinden sofort wieder nach dem Absetzen des Mittels.

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Keine Tierversuche

Diese Art Prüfungen werden nicht mit Tieren vorgenommen. Ganz abgesehen von ethischen Bedenken kann man Tiere nicht um genaue Beschreibungen der Symptome, die sie gerade erleben, fragen. Außerdem haben sie in aller Regel eine ganz andere Physiognomie als Menschen und reagieren daher auf Gifte in völlig anderer Weise. Beispielsweise kann das Gift der Trichternetz-Vogelspinne einen Menschen töten, lässt aber eine Katze ziemlich kalt. Dagegen ist Penicillin für Meerschweinchen tödlich, während es beim Menschen das Leben retten kann. Aus diesen Gründen sind homöopathische Prüfungen an Tieren völlig unnötig und überflüssig.

Ohne eine gute Moderation geht es nicht

Im Zuge der Prüfungen ist man sehr bemüht, sämtliche äußere Einflüsse, die die Prüfdaten in irgendeiner Weise verfälschen könnten, zu eliminieren. Aus diesem Grunde müssen die Probanden zum Beispiel auf alle Nahrungsmittel verzichten, die während der Prüfungen irgendwelche Symptome, vielleicht sogar allergische Reaktionen zur Folge haben könnten.

Ihre Ernährung besteht daher während dieser Phasen aus sehr schlichten, wenn auch nahrhaften Nahrungsmitteln. Stimulierende Produkte wie Kaffee, Tee oder Alkohol müssen natürlich außen vor bleiben. Zudem muss der Proband noch darauf achten, dass er Aktivitäten, die beispielsweise seine emotionale Ebene stark tangieren, ebenfalls beflissentlich vermeidet.

„Niemand weiß nichts“

Schon seit über 200 Jahren sind die Erprobungen in der Homöopathie gängige Praxis. Doch mit der Entwicklung wissenschaftlicher Stringenz wurden die Ansprüche daran deutlich erhöht, sodass heute Placebo kontrollierte Doppelblindstudien zur Normalität geworden sind. Dies bedeutet, dass sowohl die Probanden als auch das leitende Team der Wissenschaftler keine Ahnung haben, wer da gerade welche Potenzierungen oder gar Placebos einnimmt. Diese Maßnahmen dienen der Abwehr irgendwelcher Befangenheit beziehungsweise Voreingenommenheit bei der Interpretation der Ergebnisse, denn die Schilderungen und Berichte über die Symptome sollen auf keinen Fall von außen beeinflusst werden.

Geschlechterneutralität

Selbstverständlich werden die Prüfungen gleichermaßen an Männern und Frauen vorgenommen, um den vollen Rahmen an möglichen Effekten abdecken zu können. Zum Beispiel kann Lilium tigrinum, das ist die potenzierte Tiger-Lilie, bei Frauen Schmerzen in den Eierstöcken sowie Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation hervorrufen. Würde man dieses Heilmittel ausschließlich mit Männern überprüfen, würden gewiss wertvolle Informationen verloren gehen.

Einfluss äußerer Umstände auf die Symptome

Sobald erste Symptome auftreten, werden diese hinsichtlich einer ganzen Bandbreite sogenannter „Modalitäten“ abgeklopft. Dabei geht es um die äußeren Umstände, die die Symptome möglicherweise verstärkend oder abmildernd beeinflussen könnten. So werden beispielsweise die Modalitäten Liegen, Sitzen, Stehen, Temperaturänderungen, Bewegung, Essen, Trinken, Berührung, Tageszeit usw. akribisch in die Untersuchungen einbezogen.

Vier-Augen-Prinzip

Jedem Prüfer wird noch ein Supervisor an die Seite gestellt. Während der Prüfer die Verantwortung für die Aufzeichnung aller Symptome hat, was dieser in seinen eigenen Worten niederschreibt, ist der Supervisor angewiesen, die Symptome gemeinsam mit dem Prüfer jeden Tag zu verifizieren, um die Beschreibungen abzuklären und zu standardisieren oder fehlende Informationen wie Modalitäten zu eruieren. Sämtliche Symptome werden in einem Bericht im Sinne von „Rohdaten“ zusammengefasst, ohne sie mit irgendeiner Interpretation durch den Prüfer oder Supervisor zu belegen.

Wann eine Prüfung als abgeschlossen betrachtet werden kann

Als fertig und beendet kann so eine Erprobung dann angesehen werden, wenn keinerlei neue Symptome mehr auftreten, nachdem ganze Serien von Tests in verschiedenen Potenzierungen mit vielen Probanden unterschiedlicher Konstitution, Alter und Geschlecht durchgeführt worden sind. Aktuell werden schon mehr als 5.000 Substanzen in der homöopathischen Materia medica beschrieben, wobei einige in der Tat besser überprüft sind als andere.

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Homöopathie ist ganzheitlich

Die Homöopathie ist ein ganzheitliches medizinisches System, das berücksichtigt, dass bei einem erkrankten Menschen nicht nur der Körper gesundheitliche Probleme hat, sondern zusätzlich auch die mentale oder emotionale Ebene des Betroffenen in Mitleidenschaft gezogen wird. So produzieren auch die Erprobungen grundsätzlich Symptome auf allen Ebenen.

Zum Beispiel erzeugt „Bryonia alba“, was aus der Rotfrüchtigen Zaunrübe hergestellt wird, im Zuge solcher Prüfungen Symptome wie Schmerzen in Gelenken und Muskeln und reißende Kopfschmerzen, die beide umso schlimmer werden, je mehr man sich bewegt. Hinzu kommen meistens noch Fieber, starker Durst und unerträgliche Halsschmerzen. Auf der emotionalen Ebene sind die Probanden oft nervös und reizbar und wollen unbedingt allein gelassen werden. Mit Blick auf das mentale Verhalten wird im Fieberwahn häufig der dringende Wunsch geäußert, nach Hause gehen zu dürfen.

Schon seit den ersten Prüfungen dieser Substanz im Jahre 1816 wird Bryonia alba sehr erfolgreich gegen Grippe eingesetzt, wenn die Betroffenen unter den oben genannten Symptomen leiden. Als Alternative gilt „Rhus toxicodendron“ (Giftiger Efeu beziehungsweise Giftsumach), wenn die Symptome der Influenza eher so zu beschreiben sind:

  • Bedürfnis nach ständiger Bewegung, weil die Gelenk- und Muskelschmerzen bei Ruhe immer schlimmer werden
  • Starke Halsschmerzen beim Schlucken
  • Weinen ohne erkennbaren Grund
  • Gesteigertes Misstrauen
  • Von großer Unruhe begleitetes Fieber

Diese Symptome entsprechen auch genau den Erfahrungen der Prüfer von Rhus toxicodendron. Natürlich erfährt nicht jeder Proband immer alle gelisteten Symptome. Der Eine muss eben ein paar mehr davon erdulden und der Andere deutlich weniger. Das hängt immer von der ganz individuellen Empfindlichkeit, der allgemeinen Konstitution und der Empfänglichkeit beziehungsweise von den bereits vorhandenen Schwachstellen ab.

Auf Letzteres werden wir noch in einer späteren Lektion näher eingehen. Aus diesen Gründen ist es wirklich notwendig, die Substanzen stets im Rahmen einer ganzen Serie von Prüfungen, die viele Menschen mit deutlich unterschiedlichen Konstitutionen einbeziehen, zu betrachten.

Häufige Fragen

Welche Art von Substanzen wird diesen Prüfungen unterzogen?

Im Prinzip kann man jede Substanz einer solchen Prüfung unterziehen. Die meisten Heilmittel werden aus organischen Materialien von Tieren oder Pflanzen hergestellt, manche aus Pilzen oder auch Mineralien. Es kommen sogar Chemikalien oder verarbeitete Materialien vor und nicht zuletzt Imponderabilien, also nicht abwiegbare Größen wie Energie, Strahlung, Magnetismus, die ebenfalls solchen Prüfungen unterzogen werden.

Welche Menschen stellen sich als Probanden zur Verfügung und warum?

Die meisten Prüfer kommen aus dem unmittelbaren Umfeld von praktizierenden oder studierenden Homöopathen. Viele der Teilnehmer investieren ihre Zeit gern und ganz bewusst für die Erweiterung der Wissensbasis der Homöopathie. Dabei erfahren sie sogleich am eigenen Körper die Wirkungsweise dieser Heilmittel, die sie bestimmt später einmal für ihre Patienten brauchen werden. Im Übrigen werden die Probanden dafür mit einer deutlich gestärkten Vitalität belohnt.

Können die Erprobungen der Gesundheit schaden?

Unter der Voraussetzung, dass die Prüfungen sachgemäß und professionell durchgeführt werden, lässt sich diese Frage klar verneinen. Ganz im Gegenteil, die Teilnehmer gehen sogar gesundheitlich gestärkt daraus hervor. Dabei muss man bedenken, dass unser Körper so gepolt ist, dass er stets einen Benefit für seine Homöostase im Sinne des gesundheitlichen Gleichgewichts entwickelt, wenn er die täglichen Herausforderungen für die Gesundheit meistert.

Zum Beispiel entwickelt der Mensch eine besonders gesunde, stabile Verdauung, wenn seine Ernährungsweise ein sehr breites Spektrum an Nahrungsmitteln einbezieht. Und wer über eine umfangreiche Lebenserfahrung mit vielen Höhen und Tiefen verfügt, kann sich einer gestärkten emotionalen Resilienz erfreuen. Wer selten Viren oder Infektionen ausgesetzt ist, bekommt ein ziemlich schlappes Immunsystem. Das können Arktisforscher wohl bestätigen.

So gesehen können Sie homöopathische Prüfungen als kontrollierte Herausforderung der körperlichen Homöostase auffassen. Jede getestete Substanz verursacht Symptome, die in einem direkten Zusammenhang mit den individuellen Schwachstellen des Probanden stehen und temporär einen Zustand des Ungleichgewichts provozieren.

Es kommt dann unter anderem auf die Vitalität des Probanden an, die in der Homöopathie auch als Lebenskraft bezeichnet wird, wie gut und schnell das ursprüngliche Gleichgewicht und damit Gesundheit wieder hergestellt werden kann. Im Zuge dieses Prozesses wird die Vitalität gestärkt und die persönlichen Schwachstellen werden korrigiert mit dem Vorteil, dass der Teilnehmer zukünftigen Erkrankungen besser widerstehen kann.

Bereits Hahnemann hatte es verstanden und auch gezeigt, dass diese Art der Prüfungen einen sehr positiven Einfluss auf die Gesundheit hat, denn obwohl er mehr als 100 Substanzen an seinem eigenen Körper ausprobiert hatte, erfreute er sich eines langen Lebens von 88 Jahren, was zu seiner Zeit überhaupt nicht selbstverständlich war. Seit dieser Zeit haben viele Homöopathen die Aussagen Hahnemanns bestätigt und das Wissen um die Homöopathie sehr bereichert mit dem ehernen Ziel, auf der Grundlage von Prüfungen das Leiden der Menschen zu reduzieren.

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Dieser Beitrag wurde am 06.06.2022 erstellt.