Symphytum officinale (Gemeiner Beinwell, Wallwurz)

Ursprung und botanische Merkmale

Symphytum officinale gehört zur Familie der Boraginaceae und ist in Europa und Asien heimisch. Verwendet werden in der Homöopathie sowohl die Wurzeln als auch das Kraut dieser Pflanze. Bereits seit Jahrhunderten wird sie in der Phytotherapie zur Unterstützung der Heilung von Knochenverletzungen eingesetzt.

Ein bekanntes phytotherapeutisches Präparat ist Kytta-Plasma®, das auf der Wirkung von Symphytum basiert. Das in der Pflanze enthaltene Allantoin fördert die Gewebeneubildung, insbesondere an den Knochen, und wirkt darüber hinaus anregend auf die Leukopoese (Bildung von weißen Blutkörperchen).

Organo- und Funktiotropie

Die Wirkung von Symphytum officinale konzentriert sich auf:

  • Knochen: insbesondere Periost (Knochenhaut) und Knorpel.
  • Augen: vor allem bei Verletzungen.

Causa – Indikationen durch Ursachen

Symphytum officinale kommt hauptsächlich bei Beschwerden infolge von Verletzungen zum Einsatz, insbesondere:

  • Distorsionen (Zerrungen) und Frakturen (Knochenbrüche).
  • Augenverletzungen, vor allem stumpfer Art.

Mittelkern (Essenz des Mittels)

Symphytum ist besonders angezeigt bei Zuständen von Destruktion, sei es in Form von Knochenprozessen, Augenprozessen oder Ulzerationen. Typisch sind Verschlimmerungen durch extreme Temperaturen (sowohl Hitze als auch Kälte) und nachts.

Körperliche Symptomatik

Knochen und Bewegungssystem

  • Knochenbeschwerden stehen im Vordergrund, vor allem bei:
    • Frakturen: verzögerte Kallusbildung oder Knochenheilungsstörungen (Differentialdiagnose: Calcarea phosphorica).
    • Periostverletzungen und Periostitis.
  • Rückenschmerzen, häufig als Folge von:
    • Verletzungen und Überanstrengung der Wirbelsäule.
    • Heftiger Bewegung oder sexueller Ausschweifungen.
  • Hämatome: Symphytum fördert die Resorption von Blutergüssen.
  • Phantomschmerzen: Besonders nach Amputationen.
  • Neuralgien des Knies: Meist infolge eines Traumas.

Augen

  • Stumpfe Augenverletzungen, z. B. durch Prellungen oder Schläge.
  • Fremdkörpergefühl unter dem Lid.
  • Wundes Gefühl, als ob das Auge geprellt wäre.

Haut und Weichteile

  • Wundheilungsstörungen, z. B. bei Ulzerationen oder Abszessen.
  • Hämatome und deren Resorption.

Nervensystem

  • Phantomschmerzen und Neuralgien, insbesondere bei Knieverletzungen.

Allgemeine Symptome

  • Mangel an Lebenswärme: Patienten fühlen sich häufig kühl und frieren leicht.
  • Extremitätenbeschwerden: Schmerzen und Unwohlsein nach Überanstrengung oder Verletzungen.

Psychische Symptomatik

  • Gefühl der Distanz: Patienten fühlen sich geistig „weit weg“.
  • Angst vor Infektionen, insbesondere nach Verletzungen.

Modalitäten

Verschlimmerung durch:

  • Extreme Temperaturen: sowohl Kälte als auch Hitze.
  • Nachts.
  • Berührung und Druck.
  • Bewegung.

Besserung durch:

  • Wärme.

Schmerzcharakteristik

  • Prickelnde und stechende Schmerzen, oft in Zusammenhang mit Verletzungen.

Wichtige Indikationen

  1. Knochenbrüche: Zur Förderung der Kallusbildung und Heilung von Knochenhautverletzungen.
  2. Osteoporose: Kurmäßige Anwendung über mehrere Wochen.
  3. Traumatische Verletzungen:
    • Prellungen, insbesondere im Gesichtsbereich.
    • „Blaues Auge“ (periokuläre Hämatome).

Differentialdiagnose

  • Arnica montana: Ebenfalls ein wichtiges Mittel bei Verletzungen, insbesondere bei Weichteilverletzungen und Hämatomen.
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