Bromum (Brom)

Brom ist ein in der Natur vor allem im Meerwasser vorkommendes Element, das in Meeresalgen besonders konzentriert ist. Es gehört zu den essenziellen Spurenelementen und hat eine besondere Affinität zur Hypophyse. In der Schulmedizin wird Brom unter anderem mit der Regulation der Schlaffunktion in Verbindung gebracht, und ein Mangel (Hypobromämie) könnte depressive Verstimmungen begünstigen.

Organo- und Funktiotropie

Bromum wirkt vorrangig auf:

  • Schleimhäute, insbesondere der oberen Atemwege, des Magens und Darms
  • Haut
  • Zentrales Nervensystem
  • Hormonsystem
  • Lymphatisches System

Die Beschwerden treten häufig linksseitig auf und neigen zur Verhärtung von Drüsen.

Causa – Auslösende Faktoren

  • Folgen von Abkühlung nach Schwitzen
  • Erkältungen

Mittelkern

Hauptcharakteristika von Bromum:

  • Schwäche und Entkräftung
  • Ausgeprägte Schleimhautbeschwerden (Atemwege, Magen-Darm-Trakt)
  • Warmblütigkeit – Neigung zu Überwärmung
  • Besserung am Meer

Miasmatischer Bezug

  • Psorisch
  • Tuberkulinisch

Persönlichkeitsmerkmale und chronischer Verlauf

Bromum-Patienten sind oft blonde, dickliche Jugendliche, aber auch dünne, zarte Kinder. Sie neigen zu depressiven Verstimmungen und entwickeln leicht Atemwegsbeschwerden, die meist linksseitig auftreten. Eine charakteristische Tendenz ist der aufsteigende Krankheitsverlauf, was eine Abgrenzung zu Phosphorus erforderlich macht.

Leitsymptome und Modalitäten

Typische körperliche Beschwerden

  • Schleimhautentzündungen (Atemwege, Verdauungstrakt)
  • Asthmoide Beschwerden mit Kältegefühl in den Atemwegen
  • Rasselnde, trockene, spastische Hustenanfälle mit Erstickungsgefühl
  • Linksseitige Drüsenverhärtungen (z. B. Schilddrüse, Ohrspeicheldrüsen)
  • Schwindel mit Gefühl nach hinten zu fallen, besonders beim Anblick fließenden Wassers
  • Brennende Schmerzen der Haut (z. B. Akne, Furunkulose)
  • Hormonelle Dysregulation mit harter Struma oder vergrößerten Lymphknoten
  • Neigung zu Sommergrippe, die im Hals beginnt und sich nach oben oder unten ausbreitet

Psychische Symptomatik

  • Depressive Verstimmungen, mitunter hypomanische Zustände
  • Gute Auffassungsgabe, aber Tendenz zur Monothematik
  • Vergesslichkeit
  • Redseligkeit
  • Angst im Dunkeln, Gefühl, verfolgt zu werden

Besondere Modalitäten

Verschlimmerung durch:

  • Wärme (besonders feucht-warme Witterung, warmes Zimmer)
  • Dunkelheit
  • Ruhe
  • Liegen auf der linken Seite
  • Anblick fließenden Wassers
  • Staub

Besserung durch:

  • Aufenthalt am Meer
  • Bewegung
  • Kaltes Wasser

Differentialdiagnose und Ergänzungsmittel

Abgrenzung zu ähnlichen Mitteln:

  • Phosphorus – ebenfalls aufsteigende Beschwerden, jedoch mehr rechtsseitig, empfindlich auf Berührung und Geräusche
  • Spongia – ebenfalls Struma, jedoch mit Trockenheit der Schleimhäute und Verbesserung durch warme Getränke
  • Calcium fluoratum, Silicea – bei indurierten Lymphknoten

Mögliche Ergänzungsmittel:

  • Ammonium bromatum – bei kruppösem Husten
  • Ammonium carbonicum

Therapeutische Praxis

Reaktionsdauer:

  • 20 bis 30 Tage

Diätetische Hinweise:

Zu meiden:

  • Milch
  • Salz

Wichtige Indikationen für Bromum

  • Bronchitis, Keuchhusten, Asthma bronchiale
  • Struma mit harter Drüsenverhärtung
  • Heiserkeit, Laryngitis, Pseudokrupp
  • Trockener, krampfartiger Husten mit Erstickungsgefühl
  • Akne, Furunkulose
  • Parotitis (Mumps)

Fazit

Bromum ist ein wichtiges Mittel für Patienten mit Schwäche, Entkräftung und Überwärmung, die vor allem unter Schleimhaut- und Drüsenbeschwerden leiden. Charakteristisch ist die Besserung durch Meeresaufenthalt sowie die Verschlechterung durch Wärme, Staub und Dunkelheit. Besonders bei linksseitigen Drüsenverhärtungen, asthmoiden Beschwerden und depressiven Zuständen sollte Bromum in Betracht gezogen werden.

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