Mercurius solubilis (Quecksilber, HAHNEMANNII)
Chemische Bezeichnung: Schwarzes Quecksilberoxid
Familie: Verschiedene Hg-Verbindungen (Mercuroamidonitrat, Quecksilber, Quecksilberoxid)
Allopathische Verwendung
Das homöopathische Mittel Mercurius solubilis ist ein Gemisch aus verschiedenen Quecksilberverbindungen, die in der Medizin früher zur Behandlung der Syphilis verwendet wurden. Quecksilber ist hochgiftig, und eine Vergiftung zeigt sich durch Symptome wie vermehrten Speichelfluss, Ulzerationen der Mundschleimhaut, Zahnausfall, regionale Lymphknotenschwellung und Fieber.
Homöopathisch aufbereitet, entfaltet Mercurius solubilis eine umfassende Wirkung auf den gesamten Organismus, insbesondere auf Haut, Schleimhäute und das Lymphsystem. Es wird oft bei katarrhalischen Entzündungen, Geschwüren und eitrigen Prozessen eingesetzt.
Miasmatischer Bezug
- Syphilitisch
- Sykotisch
- Psorisch
Mittelkern
Im Zentrum von Mercurius solubilis steht die Instabilität auf allen Ebenen: sowohl körperlich als auch emotional schwanken die Patienten zwischen Extremen. Sie leiden häufig unter katarrhalischen Entzündungen und einer ausgeprägten Schweißneigung, die durch einen üblen Geruch auffällt. Die Patienten sind sowohl hitze- als auch kälteempfindlich, und ihre Beschwerden verschlimmern sich nachts und im Liegen auf der rechten Seite.
Leitsymptome
- Instabilität und Schwanken zwischen Extremen
- Katarrhalische Entzündungen: Besonders an den Schleimhäuten
- Schweißneigung: Klebriger, übel riechender Schweiß
- Empfindlichkeit gegen Hitze und Kälte
- Verschlimmerung nachts und im Liegen auf der rechten Seite
Organo- und Funktiotropie
- Haut: Vesikulöse Ekzeme, Eiterung
- Schleimhäute: Magen-Darm-Störungen, Blutungen, Atemwegsentzündungen
- Lymphsystem: Lymphadenopathie, Stau
- Magen-Darm-Trakt: Speicheldrüsen, Leber, Pankreas
- Nieren: Stau, Albuminurie
- Zentralnervensystem: Lähmungen
- Blut: Zerfall, Gerinnungsstörungen
- Stütz- und Bewegungssystem: Rheumatische Entzündungen, Karies
- Augen: Entzündungen, Ulzerationen
Causa
Mercurius solubilis wird bei Beschwerden eingesetzt, die Folge von Scharlachfieber, unterdrückten Otitiden, sexuellen Exzessen oder emotionalen Traumata wie Enttäuschungen und Demütigungen sind.
Persönlichkeitsmerkmale
Die typischen Mercurius-Patienten sind jugendliche, androgyn wirkende Menschen mit durchdringendem Blick, blauen Augen und widerspenstigem, blondem Haar. In einem kranken Zustand wirken sie blass und schwammig, mit einem ungesunden Eindruck. Sie sind ängstlich und ruhelos, geplagt von Schuldgefühlen, die bis hin zu suizidalen Gedanken führen können. Geistig zeigen sie eine große Unentschlossenheit, verbunden mit einer schwachen Gedächtnisleistung und einem schwachen Willen. Oft haben sie aggressive Impulse, die sie nur schwer kontrollieren können.
Typische Merkmale:
- Ängstlich und ruhelos, geplagt von Schuldgefühlen
- Unentschlossen und geistig erschöpft
- Aggressive Impulse, die bis zur Gewalttätigkeit führen können
- Empfindlich gegenüber äußeren Reizen und emotionalen Stimmungen
Körperliche Symptomatik
Kopf / Kopfschmerzen / Schwindel
Typisch für Mercurius solubilis sind starke Kopfschmerzen mit einem Hitzegefühl im Kopf. Die Patienten klagen über ein Spannungsgefühl, als würde der Kopf bersten, und die Schmerzen verschlimmern sich nachts oder in der Bettwärme. Schwindel tritt häufig nach dem Bücken oder Vorbeugen auf.
- Reißende, ziehende oder brennende Kopfschmerzen
- Gefühl, als wolle der Kopf bersten
- Schwindel: Besonders nach Bücken oder Vorbeugen
Mund / Zunge / Zähne
Ein charakteristisches Merkmal von Mercurius solubilis ist der vermehrte Speichelfluss, der jedoch keine Erleichterung bringt, da die Patienten gleichzeitig ein Gefühl von Trockenheit im Mund haben. Der Mundgeruch ist stark übelriechend und der Speichel klebrig und dick. Die Zunge ist oft geschwollen, schlaff und mit Zahneindrücken an den Rändern versehen.
- Vermehrter Speichelfluss, trotzdem Trockenheitsgefühl im Mund
- Übler Mundgeruch, der das ganze Zimmer erfüllt
- Dick weiß belegte Zunge mit Zahneindrücken
- Kariöse Zähne und nächtliche Zahnschmerzen
Schleimhäute / Hals / Rachen
Mercurius solubilis wirkt stark auf die Schleimhäute, insbesondere bei Hals- und Rachenentzündungen. Typisch ist eine schwammige Schwellung der Tonsillen und ein Trockenheitsgefühl, das mit stechenden Halsschmerzen einhergeht. Die Patienten haben Schwierigkeiten beim Schlucken, ihre Stimme ist rau und heiser.
- Schwammige Schwellung der Tonsillen
- Schluckbeschwerden und Trockenheitsgefühl
- Ulzerationen mit flachem Rand
- Weiß-grauer, eitriger Belag bei Halsentzündungen
Verdauung / Leber / Rektum
Im Magen-Darm-Trakt zeigt sich Mercurius solubilis durch ständigen, schmerzhaften Stuhldrang und wässrigen, übel riechenden Durchfall. Die Patienten fühlen sich oft, als hätten sie sich nicht vollständig entleert. Die Beschwerden verschlimmern sich nachts.
- Ständiger Stuhldrang, auch nach dem Stuhlgang
- Wässriger, fötider Durchfall
- Schwellungen in der Lebergegend, oft mit stechenden Schmerzen
- Colitis ulcerosa und analer Prolaps
Haut / Schweiß
Die Haut ist oft ungesund, mit einem fahlen, schmutzigen Kolorit. Die Patienten schwitzen stark, der Schweiß ist jedoch klebrig und übel riechend, besonders nachts. Hautausschläge neigen zur Inkrustation und Eiterung.
- Übler Körpergeruch und fötider Schweiß
- Feuchte Ausschläge mit Inkrustationsneigung
- Starker nächtlicher Schweiß, ohne Erleichterung
Psychische Symptomatik
Emotionale Instabilität
Die Patienten sind emotional instabil und schwanken zwischen Extremen: Sie können plötzlich von Lachen zu Weinen wechseln und neigen zu Paranoia. Sie sind schnell aufgeregt und reagieren mit Reizbarkeit und Übellaunigkeit, besonders bei Widerspruch. Ihre Ruhelosigkeit und Hektik führen dazu, dass sie ständig den Platz wechseln und hastig sprechen.
- Stimmungslabilität: Wechsel zwischen Lachen und Weinen
- Paranoia und Misstrauen
- Reizbarkeit und Übellaunigkeit, besonders bei Widerspruch
- Hektik und Ruhelosigkeit
Geistige Leistungsfähigkeit
Geistig schwanken die Patienten zwischen intellektuellen Extremen. Einerseits zeigen sie eine schnelle Auffassungsgabe und hohe Kreativität, andererseits leiden sie unter Konzentrations- und Gedächtnisschwäche. Sie sind sehr intuitiv und neigen dazu, alles zu analysieren. Viele Mercurius-Patienten sind künstlerisch begabt und haben eine Vorliebe für Computer und Film.
- Schnelle Auffassungsgabe, aber auch geistige Erschöpfung
- Konzentrationsschwäche und Geistesabwesenheit
- Intuition und Kreativität, oft künstlerisch begabt
Modalitäten
Verschlimmerung durch:
- < Nachts
- < Kälte, nasskaltes Wetter
- < Wärme, besonders Bettwärme
- < Schwitzen
- < Liegen auf der rechten Seite
- < Bewegung
Besserung durch:
-
Gemäßigte Temperaturen
-
Ruhe
-
Kalte Getränke
-
Trinken
Wichtige Indikationen
- Katarrhalische Entzündungen: Besonders der Schleimhäute von Mund, Hals, Rachen und Verdauungssystem
- Rheumatische Beschwerden: Reißende, ziehende Schmerzen, besonders nachts
- Hauterkrankungen: Feuchte, nässende Ausschläge, Eiterung
- Verdauungsstörungen: Schmerzen, Durchfall, Stuhldrang
- Psychische Instabilität: Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Paranoia
Differentialdiagnose
Wichtige Mittel zur Abgrenzung sind:
- Arsenicum album: Bei Fliessschnupfen und Vergiftungen.
- Hepar sulfuris: Bei katarrhalischen Zuständen mit drohender Eiterung.
- Silicea: Bei eiternden Entzündungsprozessen.
- Sulfur: Bei Verdauungsbeschwerden und Durchfall.
Fazit
Mercurius solubilis ist ein tief wirkendes homöopathisches Mittel, das besonders bei katarrhalischen Entzündungen, eitrigen Prozessen und emotionaler Instabilität angezeigt ist. Die Patienten sind empfindlich gegenüber äußeren Reizen und neigen zu starken Stimmungsschwankungen. Körperlich zeigt sich das Mittel durch übel riechende Ausscheidungen, nächtliches Schwitzen und eine ausgeprägte Neigung zu Entzündungen und Eiterungen.
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